Therapie

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Therapie in der chinesischen Medizin

Die chinesische Medizin kennt die Haupttherapien: Heilkräuter, Akupunktur, Moxibustion, Tuīná.

Daneben gehört zu jeder Behandlung die Diätetik.

In China gibt es Kliniken, die auch gezielt mit Qìgōng behandeln, in Europa gehört das Üben jedoch eher zur Vorsorge und zur gesunden Lebensweise.

 

Ganz verkürzt könnte man die Auswahl der Therapieformen folgendermaßen beschreiben:

Akutes Geschehen wird mit Akupunktur und Moxibustion oder Tuina behandelt.

Chronische Krankheiten werden (zusätzlich) mit Kräutern behandelt. Wobei es sich auch hier bewährt hat erst mit einigen Akupunktursitzungen zu beginnen, da sich am Anfang einer Behandlung oft starke Änderungen im Energiegefüge ergeben können.

 

Heilkräuter

Die  Pharmakologie hat in der chinesischen Medizin eine große Tradition. Schon das erste gedruckte Arzneibuch von 973 n.Chr. enthielt fast 1000 Drogen, in der aktuellen chinesischen Materia Medica sind weit über 5000 Einzeldrogen erfaßt. Dabei befinden sich unter dem Dach der Kräuterkunde auch mineralische und tierische Substanzen.

 

Im Gegensatz zu modernen westlichen Medizin, die versucht einzelne Wirkstoffe aus Pflanzen zu extrahieren, werden in der chinesischen Medizin immer die ganzen Pflanzen oder Pflanzenteile (Wurzeln, Blüten) benutzt.

Eine chinesische Rezeptur setzt sich aus mehreren Substanzen zusammen, die sich in ihrer Wirkung ergänzen.

Diese können zu Pulver vermahlen, in Pillen gepresst, oder als Abkochung angewandt werden.

Am geläufigsten ist die Abkochung als Tee, wobei Sie meist eine Menge für zwei Tage im voraus zubereiten. Dabei werden die Substanzen zweimal hintereinander in ca. 3/4 Liter Wasser abgekocht. Die Kochzeit kann zwischen 5 und 60 Minuten variieren, meist sind es 2 mal 20 Minuten.  Kochanleitung (pdf)

Akupunktur

 Akupunktur, die wohl bekannteste Therapieform der chinesischen Medizin im Westen.

Basierend auf dem System der  Meridiane gibt es 361 klassische Akupunkturpunke am Körper, wovon 309 auf beiden Körperhälften zu finden sind. Dazu kommen noch zwischen 20 und 50 Extrapunkte, die zwar nicht auf Meridianen liegen, die aufgrund ihrer guten Wirkung jedoch oft benutzt werden.

Die Ohr- und die Schädelakupunktur sind moderne Erweiterungen, die nicht zum System der klassischen chinesischen Medizin gehören, ihre Punkte werden hier also nicht berücksichtigt.

 

Zur Akupunktur verwende ich, wie in China üblich, unbeschichtete Stahlnadeln, da nur sie alle Manipulationstechniken zulassen. Die Nadeln bleiben üblicherweise ca. 20 Minuten liegen, in dieser Zeit können Sie ruhig entspannen, eventuell gebe ich an zusätzlichen Körperbereichen eine kleine Massage oder Akupressur.

 

Die Frage, ob Akupunktur schmerzhaft stellt sich wohl jeder, der sie noch nicht kennt. Die Antwort fällt für jeden etwas anders aus, sicher jedoch ist, daß sie sich total anders anfühlt als eine Spritze, da die Nadeln erheblich dünner und flexibler sind.

Manche Menschen spüren beim Einstich der Nadel überhaupt nichts, andere manchmal einen kleinen Piecks. Wenn die Nadel dann in der richtigen Tiefe platziert ist kann sich ein wohlig wärmendes oder dumpfes Gefühl einstellen, vergleichbar dem Wohlschmerz, denn sie vielleicht von der Massage eines verspannten Muskels kennen. Oft wird das Ausstrahlen im Verlauf des Meridians beschrieben, wir beschreiben diese Sensationen damit, daß die Nadel mit dem Qi des Körper in Berührung kommt, das sogenannte DeQi.

Moxibustion

Unter der  Moxibustion versteht man die Erwärmung einzelner Punke oder auch größerer Bereiche der Haut. Sie ist eng mit der Akupunktur verbunden, und im Chinesischen werden sie in einem Atemzug zusammen "Stechen und Brennen" genannt.

Es kann entweder Beifußkraut oder raucharme Moxakohle benutzt werden.

 

Es gibt verschiedene Arten die Moxibustion auszuführen:

  • Mit Moxazigarren oder dem Moxakasten können größere Bereiche von nahe beieinandergelegenen Akupunkturpunkten erwärmt werden.
  • Bei der indirekten Moxibustion werden kleine Kegelchen aus Beifußkraut auf dünnen Scheiben aus Inger oder Knoblauch auf der Haut platziert und entzündet.
  • Die direkte Moxibustion wird im Westen nicht benutzt. Es wird hierbei der Moxakegel direkt auf der Haut abgebrannt, was meist neben einer guten therapeutischen Wirkung auch eine Brandblase zur Folge hat.
  • Bei der Nadel-Moxa, auch "heiße Nadel" genannt wird auf eine Akupunkturnadel ein Moxa-Hütchen aufgebracht und abgebrannt.

 

Die Moxibustion wird bei eingedrungener Kälte und zur Aktivierung eingesetzt.

 

 

Tuīná

Die  Tuīná ist die chinesische Art der Heilmassage.

Im Gegensatz zur westlichen Massage, die sich weitgehend auf den Bewegungsapparat beschränkt wird die Tuīná zum Beispiel auch bei Kopfschmerzen, oder Erkältungssymptomen eingesetzt. Sie basiert immer auf der chinesischen Diagnose, da ihre Anwendung gezielt auf erkrankte Meridianen hin ausgerichtet wird. Sie umfaßt etliche Grifftechniken die teils mit größerem Kraftaufwand ausgeführt werden.